Automatisierung, Digitalisierung, Algorithmen & Künstliche Intelligenz – was ist was?
- herbertwagger
- 3. Feb.
- 2 Min. Lesezeit
Im Business-Alltag tauchen die Begriffe Digitalisierung, Automatisierung, Algorithmen und Künstliche Intelligenz (KI) häufig nebeneinander auf. Doch sie beschreiben unterschiedliche Dinge. Wer diese sauber trennt, versteht besser, wie Unternehmen die Technologien sinnvoll einsetzen können.

1. Digitalisierung – vom Papier ins Digitale
Definition: Überführung analoger Informationen in digitale Formate.
Beispiel: Ein gescannter Vertrag oder die Ablage von Rechnungen in einem DMS.
Nutzen: Daten werden durchsuchbar, teilbar und maschinell verarbeitbar.
Grenze: Digitalisierung allein bedeutet noch keine Automatisierung oder Intelligenz – sie schafft nur die Grundlage.
👉 Digitalisierung ist das Fundament. Ohne sie können Automatisierung und KI kaum greifen.
2. Algorithmen – die „Rezeptbücher“ der Informatik
Definition: Schritt-für-Schritt-Anweisungen, wie ein Problem gelöst wird.
Beispiel: Ein Algorithmus berechnet Mahngebühren: „Wenn Zahlung > 14 Tage überfällig, dann +5 € Gebühr.“
Nutzen: Präzise, berechenbar, nachvollziehbar.
Grenze: Ein Algorithmus „denkt“ nicht – er arbeitet streng nach Vorschrift.
👉 Algorithmen sind das Handwerkszeug. Sie sind Bausteine, aber noch keine KI.
3. Klassische Automatisierung – Regeln & Workflows
Definition: Anwendung von Algorithmen und Prozessen zur Entlastung von Menschen bei Routinetätigkeiten.
Beispiel: „Wenn eine E-Mail mit Betreff ‚Mahnung‘ eingeht, leite automatisch an Mitarbeiter A weiter.“
Nutzen: Schnell, stabil, verlässlich bei wiederkehrenden Aufgaben.
Grenze: Sobald Abweichungen oder neue Situationen auftreten, versagt das System.
👉 Automatisierung ist das Fließband. Perfekt bei Routine, schwach bei Abweichung.
4. Künstliche Intelligenz – Verstehen & Lernen
Definition: Systeme, die Muster, Bedeutungen und Zusammenhänge erkennen, ohne dass diese explizit vorher programmiert sind.
Beispiel: Eine KI liest eine E-Mail, versteht das Anliegen, schlägt eine Antwort vor oder leitet an die richtige Abteilung.
Nutzen: Dynamisch, adaptiv, lernfähig. Kann auch Unsicherheiten und neue Situationen meistern.
Grenze: Höhere Komplexität, benötigt Daten, Training und Verantwortungsbewusstsein (Ethik, Fairness, Transparenz).
👉 KI ist der Kollege mit Erfahrung. Sie denkt mit, erkennt Kontexte und bietet neue Lösungen.
Zusammenfassung der Unterschiede
Aspekt | Digitalisierung | Algorithmen | Automatisierung | Künstliche Intelligenz |
Zweck | Analoge Daten digital machen | Probleme nach Rezept lösen | Routinen effizient abwickeln | Kontext verstehen, lernen, adaptieren |
Logik | Keine, reine Datenspeicherung | Schritt-für-Schritt-Anweisung | Fix definierte Regeln & Workflows | Lernfähig, erkennt Muster & Zusammenhänge |
Reaktion | Passiv | Vorhersehbar | Vorhersehbar, linear | Dynamisch, adaptiv |
Beispiel | Vertrag einscannen | Mahngebühr berechnen | Mahnmail automatisch weiterleiten | Anliegen in Mail verstehen & Antwort vorschlagen |
Grenzen | Keine Automatisierung | Keine Flexibilität | Schwach bei Abweichung | Bedarf an Daten, Training, Governance |
Fazit
Digitalisierung ist die Basis (ohne Daten kein Fortschritt).
Algorithmen sind die „Rezepte“ der Informatik.
Automatisierung bringt Stabilität in Routinen.
KI ist die nächste Stufe: Sie erkennt Bedeutungen, reagiert flexibel und kann lernen.
👉 In der Praxis wirken diese vier Ebenen oft zusammen. Wer ihre Unterschiede kennt, kann die richtige Technologie zur richtigen Zeit einsetzen – und so maximalen Nutzen erzielen.





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